780 Musik
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Der Lied-Regionalteil des Evangelischen Gesangbuchs 1993 für Baden – Elsass und Lothringen – Pfalz
(2009)
In den „Grundsätzen für die Erarbeitung eines künftigen Gesangbuches“ von 1980, die als ein erster Schritt den beteiligten Kirchen mit der Bitte um Stellungnahme zugesandt worden waren, heißt es im achten Abschnitt unter Punkt 1: Das künftige
Gesangbuch im deutschen Sprachgebiet sollte – wie bisher – einen gemeinsamen Stammteil und daneben regionale Teile aufweisen und von Beiheften begleitet werden. Nach den Ausführungen zum Punkt 2 (gemeinsamer Stammteil) liest man in
Punkt 3: Regionale Gesangbuchteile sollen Lieder berücksichtigen, die nur in bestimmten Teilen des deutschen Sprachgebiets lebendig sind. Desgleichen Lieder, die einer bestimmten, nicht allgemein verbreiteten Frömmigkeitstradition entsprechen. Die regionalen Teile sollen kleiner sein als der Stammteil. Auch wäre zu begrüßen, wenn benachbarte oder überregional zusammengeschlossene Landeskirchen zu gemeinsamen Regionalteilen kommen könnten (z.B. die acht Gliedkirchen in der DDR). Auf diese Weise könnte die Zahl der Regionalteile im deutschen Sprachgebiet verringert werden. Die entwickelten Gesichtspunkte für den Charakter des neuen Gesangbuches sollen nicht nur für den Stammteil sondern auch für die Regionalteile gelten.
Die evangelische Stadtkirche in Karlsruhe wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff stark zerstört und musste nach Kriegsende wieder aufgebaut werden. Auch ihr Geläut wurde neu konzipiert, und es wurden neue Glocken gegossen. Jedes Mal, wenn diese Glocken läuten, erinnern sie auch an Wilhelm Rumpf (1900–1964), der von 1934 bis 1964 Orgel- und Glockensachverständiger der badischen Landeskirche war. Mit der Schlagtonmelodie as – c' – es' – f' – as' vermachte Wilhelm Rumpf der evangelischen Stadtkirche den Anfang des kirchentonalen ‚Te deum laudamus’. Nach dem Krieg arbeitete er landesweit am Aufbau der zerstörten Geläute und Orgeln. In Karlsruhe hatte Rumpf von 1917 bis 1920 das Lehrerseminar besucht und zunächst als Volksschullehrer seine Karriere begonnen. Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer am Fichtegymnasium war er seit 1930 Organist an der Christuskirche, 1932 übernahm er den Bachverein, den er über dreißig Jahre lang leitete. Im Jahr 1933 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Er wechselte als Organist an die Stadtkirche und wirkte, als diese im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, vorübergehend bis 1959 auch an der Markuskirche.
Der Ettenheimer Kirchenchor („Chorsänger“) erhielt in der Zeit, um die es hier geht, von verschiedenen Seiten finanzielle
Zuwendungen und Sachleistungen in Form von Zehrkosten (Wein und Brot) zu unterschiedlichen Anlässen. Um darüber
zu berichten, war es erforderlich, alle noch vorhandenen Rechnungen durchzusehen. Wie zu erwarten, fehlen heute viele
Rechnungsjahrgänge samt Beilagen, und es bestehen vor allem bei den Bürgermeisterrechnungen große Lücken. Der Bürgermeister hatte im 18. Jahrhundert eine andere Funktion als heute und amtierte als Finanz- und Ökonomiebeamter. Jährlich wurde er von der Bürgerschaft neu gewählt, wobei eine Wiederwahl anscheinend möglich war. Die Bürgermeisterrechnung (BR) war die eigentliche Stadtrechnung und in mancherlei Hinsicht die ausführlichste. Daneben gab es noch die Steuermeisterrechnung (StmR). Der Steuermeister hatte für den Einzug der Steuer zu sorgen. Auch die Stadtschaffneirechnungen (StschR) sind für unser Thema wichtig. Dr. J.B. Ferdinand schreibt dazu, er könne bisher nicht feststellen, welche Funktionen der Stadtschaffner neben dem Bürgermeister und dem Steuermeister auszuüben hatte. Als vierte Rechnungsart sind auch die „Hospital-Rechnungen“ des Spitalschaffners zu berücksichtigen. Als letztes mussten noch die ergiebigen Kirchenrechnungen ausgewertet werden. Also stammen die folgenden Angaben aus fünf verschiedenen Rechnungsarten!
Seit Ende September 2002 können wir in der herrlichen Benediktinerkirche die vom elsässischen Orgelbaumeister Gaston Kern nach Originalplänen
rekonstruierte Silbermann-Orgel bewundern und
uns an der Musik erfreuen.
Der Bau der Originalorgel für die Villinger Stiftskirche (Benediktinerkirche) wurde am 14. Januar
1751 zwischen dem Reichsprälaten Hieronimus
und den Orgelbauern Johann Andreas und Johann
Daniel Silbermann aus Straßburg durch Siegel und
Unterschrift beschlossen. Sie wurde im Folgejahr
1752 fertiggestellt und von den Villinger Benediktinermönchen freudig in ihrer Kirche eingeweiht.
Das Fest in Karlsruhe
(2015)
DAS FEST ist mit mittlerweile über 220 000 Besuchern eine der größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland und findet seit 1985 jährlich Ende Juli in der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe statt. Als generationenübergreifendes Sommer-Event zahlreicher Besucher aus Deutschland und angrenzender Ländern ist DAS FEST einer der überzeugendsten Imageträger der Karlsruher Region. Ein topologisches Alleinstellungsmerkmal ist der vor der Hauptbühne liegende Hügel Mount Klotz, der für eine einzigartige amphitheaterähnliche Atmosphäre sorgt. Namhafte Bands wie Seeed, Jan Delay, Deichkind, u. v. m.
äußerten sich begeistert beim Anblick des am Abend vor der Hauptbühne leuchtenden Hügels.
Das Dreikönigsingen in Haslach im Kinzigtal, sein überliefertes Liedgut und dessen Verbreitung
(2008)
Als „Sternsingen" bezeichnet man allgemein jenen Umgang, der zwischen dem 1. Januar und dem 6. Januar eines jeden Jahres von drei als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Burschen (in neuerer Zeit finden sich auch schon Mädchen darunter) durchgeführt wird. Dabei trägt diese Gruppe einen Stern mit sich. Der Sternsingerbrauch - so Prof. Dietz-Rüdiger Moser (München) in seinem Buch „Bräuche und Feste durch das ganze Jahr" (Verlag Herder/Freiburg) - kam erst in nachmittelalterlicher Zeit im Umkreis von Bischofszentren und Stiften auf, wo er zunächst von Kloster- und Chorschülern ausgeübt wurde. Allgemein aber soll sich das Sternsingen erst nach 1560, also nach dem Tridentinum verbreitet haben. Die Liedtexte für das Sternsingen kamen zwischen 1560/65 auf den Markt zunächst in Nürnberg, Regensburg und Straubing und zwar immer auf Flugschriften.
Cry (Kyrie)
(1985)
Cry
(1985)
Concerto per Organo
(1968)
Casimir Schweizelsperg
(2017)
Über Caspar / Casimir Schweizelsperg gab es bislang nur sehr spärliche
Informationen. Seine Vita beginnt in der Musikgeschichte erst 1706,
als er
am Stuttgarter Hof unter Vertrag genommen wurde. Von den ersten 37
Jahren seines Lebens hatte man so gut wie gar keine Kenntnisse. Das ist auch
nicht verwunderlich, war er doch zeitlebens ganz offensichtlich darum
bemüht, sein Vorleben zu verheimlichen und seine Spuren zu verwischen.
Dazu gehörte auch, dass er seinen Vornamen bei Bedarf wechselte und
gegenüber den Taufmatrikeln der St. Nikolauskirche Rosenheim beliebig
abänderte. Die eingangs nach MGG zitierten Vornamen verwandte er erst
je nach den Orten seiner Anstellung etwa ab 1706. Nach den originalen
Taufmatrikeln wird er ›Casparus Schweizelsperger‹ genannt und in deren
Abschriften ›Kaspar Schweizelsperger‹. Neben Caspar und Casimir finden
sich folgende weitere Schreibweisen: Kaspar, Kasimir, Kasimirus, sowie
Schweizelsperger, Schweizelsperg, Schweizelsberg, Schweitzelsperg.
Inzwischen konnten durch intensive Recherchen die Jahre vor 1706 seiner
Vita weitgehend aufgeklärt werden.