920 Biografien, Genealogie, Insignien
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (1579)
- Buch (Monographie) (11)
- Teil eines Buches (Kapitel) (1)
- Konferenzveröffentlichung (1)
- Ausgabe (Heft) zu einer Zeitschrift (1)
- Preprint (1)
- Bericht (1)
Sprache
- Deutsch (1595) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1595)
Schlagworte
- Biografie (178)
- Geschichte (61)
- Familie (59)
- Nachruf (59)
- Karlsruhe (47)
- Freiburg im Breisgau (37)
- Nationalsozialismus (37)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (36)
- Rezeption (33)
- Villingen im Schwarzwald (23)
Im Sommer 1959 gab Erzbischof Weber
von Straßburg einen Empfang für katholische
Studenten aus Freiburg im Breisgau. Ich war
eine der eingeladenen Studentinnen. Es war
noch nicht selbstverständlich, dass man nach
Frankreich eingeladen wurde, und wir empfanden
es als ein großes Ereignis. Zuerst hielt
Erzbischof Weber eine kurze Rede. Ich muss
gestehen, dass ich vergessen habe, was er
gesagt hatte. Es ist davon auszugehen, dass es
mit der deutsch – französischen Aussöhnung
zu tun hatte. Dann haben wir uns der Reihe
nach persönlich dem Oberhirten von Straßburg
vorgestellt, und wie es zu jener Zeit
üblich war, ist jeder vor ihm niedergekniet und
hat den Bischofsring geküsst. Er wechselte mit
jedem der Gäste einige persönliche Worte. Ich
war ziemlich in der hintersten Reihe und, als
für mich der aufregende Augenblick kam, ich
den Bischofsring küssen durfte und meinen
Namen nannte, verließ Bischof Weber seine
vornehme Zurückhaltung.
Die drei Protagonisten dieser Tagung sind im Abstand jeweils eines halben Jahrhunderts geboren: Friedrich Reiser 1401, Jakob Wimpfeling 1450, Sebastian Franck 1499. Wimpfeling ist Reiser und wohl auch Franck nie begegnet, aber Wimpfeling
wusste von Reiser, und Franck wusste von Wimpfeling. Als Reiser 1458 in Straßburg als rückfälliger Ketzer verbrannt wurde, besuchte der junge Wimpfeling die Lateinschule seiner Heimatstadt Schlettstadt. Erst vierzig Jahre später interessierte ihn jene Ketzerverbrennung aus einem nicht bekannten Grunde sehr. Sein Freund Geiler von Kaysersberg stellte 1497 in Straßburg Nachforschungen über „diesen Friedrich“ an und übermittelte das Ergebnis nach Speyer, wo Wimpfeling damals als Domprediger wirkte. Vier Jahre später machte Wimpfeling, der inzwischen in Straßburg lebte, von den Informationen Geilers Gebrauch im zweiten Buch seiner Schrift „Germania“, mit der er beim Rat der Stadt dafür warb, dass dieser zum Wohle Straßburgs ein Gymnasium für die 15- bis 20jährigen als Ausbildungsstätte für die künftige Führungsschicht einrichten möge. Diese sollte einmal mit derselben Weisheit regieren, die der Stra?burger Rat schon in früheren Zeiten bewiesen habe. Wimpfelings Aufzählung vorbildlicher Maßnahmen schockierte damals nicht, sie entsprach vielmehr gängiger Regierungslehre.
Im vorliegenden Band werden die beiden Familienverzeichnisse der Pfarreien
Nöttingen und Remchingen der Öffentlichkeit in Druckform zugänglich
gemacht, die Pfarrer Jakob Petri im Jahr 1696 nach kriegsbedingtem Verlust
der alten Kirchenbücher neu anlegte. Die genealogische Forschung für das
Pfinztal wäre ohne diese beiden Verzeichnisse ein gutes Stück ärmer; sie hat
Jakob Petri also bis heute Außergewöhnliches zu verdanken. Doch wer war
dieser Jakob Petri? Als Seelsorger für mehrere Dörfer hat er während seiner
langen Amtszeit auch die schweren Jahre zweier Erbfolgekriege miterlebt. Im
Folgenden soll sein nicht ganz alltäglicher Lebenslauf nacherzählt werden,
wobei auch seine familiäre Herkunft Berücksichtigung findet.
Jakob Müller
(2003)
Jakob Müller hat zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Langhaus der Stadtkirche gebaut und damit das Bild von Neckarbischofsheim bis auf den heutigen Tag nachhaltig geprägt. Müller war jedoch nicht in erster Linie Baumeister, sondern Bildhauer. Nur zweimal trat er auch als Architekt auf. Außer der Stadtkirche in Neckarbischofsheim baute er auch die Kirche des Schlosses Liebenstein bei Neckarwestheirn, die im Jahr 1599 errichtet wurde.
Jakob Ebner erlebte als Militärpfarrer den Ersten Weltkrieg ausschließlich an der Westfront. Seine Einsatzorte belegen deutlich, dass er an vielen heiß umkämpfen Brennpunkten im Einsatz war und den Krieg mit den unermesslichen Leiden der Soldaten im wahrsten Sinne des Wortes an vorderster Front erlebt hat. Näher eingegangen und durch historisches Kartenmaterial erläutert wird auf seine Einsätze im Priesterwald, am Loretto, in der Champagne, an der Somme, an der Aisne sowie am Kemmelberg in Flandern, wobei auch sehr viel Wert darauf gelegt wird, die Ereignisse im allgemeinen Zusammenhang »Erster Weltkrieg« zu sehen. Ein besonderer Abschnitt versucht mit der Beschreibung der »emotionalen Schlüpflöcher « eine Erklärung dafür zu finden, auf welche Weise Jakob Ebner die traumatischen Kriegserlebnisse bewältigen konnte.
Wenn ich an den Herrn Oberpfarrer denke - so wurde er trotz Verwandtschaft in unserer Familie genannt - erscheint vor meinem geistigen Auge der ernste, würdige und gütige Mann mit dem großen Hansjakobhut und dem langen schwarzen Priesterrock, der hinreißend erzählen konnte. Seine Erzählungen bei all den Familienfesten, an denen er immer als Gast teilnahm, blieben mir in Erinnerung. Bei jeder Erstkommunion, Hochzeit, Beerdigung und sonstigen Familientagen in der Familie, wie z. B. die Goldene Hochzeit meiner Großeltern, war der Herr Oberpfarrer einfach nicht wegzudenken. Er, der heimat- und erdverbundene bäuerliche Mensch, sprach für meine Ohren „hochdeutsch“.
1837 erscheint das Handwörterbuch der praktischen Apothekerkunst von Wilhelm Ludwig Bachmann. Es ist „den ausgezeichneten Chemikern Herrn Hofrath und Professor Dr. Andreas Buchner sen. in München und Herrn Apotheker Jakob
Bernhard Trautwein in Nürnberg aus reiner Liebe, Freundschaft und Verehrung gewidmet".
Jacob Kast (um 1540-1615)
(2001)
Wir sind heute hier zusammengekommen, um die Erinnerung an den Kammerrat, Murgschiffer und Holzgroßhändler Jacob Kast von Hörden wach zu halten. Er lebte im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts, einer Epoche des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit. Es ist das Zeitalter der Renaissance, einer Periode grosser geistiger wie religiöser Umwälzungen.
Sie bricht mit dem mittelalterlichen Traditionalismus, führt zu einer optimistischeren Grundhaltung und vermittelt neues Lebensgefühl. Allgemein kommt es zu wirtschaftlichem und demographischem Wachstum. Gleichzeitig erfolgt der Ausbau von Flächenstaaten und Landesherrschaften.
Jacob Burckhardt am Bodensee
(2005)
Der bedeutendste Schweizer Historiker des 19. Jahrhunderts, der Basler Jacob
Burckhardt (1818-1897), verfasste ein Werk über »Die Zeit Konstantins des Grossen«, den
»Cicerone« und ein Buch über »Die Kultur der Renaissance in Italien«; unser Jahrhundert
kennt ihn als den Verfasser der »Weltgeschichdichen Betrachtungen«.
Burckhardts Biograph Werner Kaegi schrieb: »Es war ein besonderer Augenblick
in seinem Leben, als er sich entschloß, den Text auszuarbeiten, den er in der Folgezeit
dreimal als Vorlesung gehalten und dann wieder fallen gelassen hat. Erst nach seinem
Tode sollte das Werk, zu dem er jetzt die Feder ansetzte, den Weg über die Welt hin antreten. [...] Burckhardt war inzwischen fünfzigjährig geworden. Er muß das Gefühl gehabt
haben, es sei jetzt an der Zeit, die bisherige Weltentwicklung, wie er sie als Gelehrter
kannte, zusammen mit den Dingen, die er selbst erlebt hatte, als Ganzes zu überschauen
und darüber vor den Studenten zu sprechen. Er tat es im Winter 1868/69 vor 3° Zuhörern in einer einstündigen Vorlesung, die er angekündigt hatte: Über das Studium der
Geschichte« Diese Vorlesung gab Jakob Oeri 1905 als »Weltgeschichtliche Betrachtungen« heraus.
J. P. Hebel und Lörrach
(2002)
Seit der Eingemeindung Hauingens zur Stadt Lörrach 1975 beginnt dieses Thema bereits am 30. Juli 1759 mit der Trauung der Eltern Johann Peter Hebels in der Hauinger Kirche. Hier fand aber nicht nur die Hochzeit der Eltern in der Kirche und anschließend im Gasthaus „Zum Bad" statt, hier im „Bad" kam nach Pfarrer Richard Nutzingers Erzählung und Recherchen „Das Hanspeterli" von 1938 am 10. Mai 1760 auch Johann Peter Hebel zur Welt. Zahlreiche Belege dieser Wahrscheinlichkeit habe ich in der „Hauinger Chronik" von 2002 festgehalten. Ein weiteres Indiz liefert auch Gustav Oberholzer in seinem Artikel „Die Rechtsverhältnisse des Johann Jakob Hebel" (,,Das Markgräflerland" 1/1985), als der Vater J. P. Hebels beim Oberamt Lörrach 1759 zwecks Heirat mit Ursula Örtlin sich als Hintersass in Hausen bewarb. Dort heißt es wörtlich: ,,Jakob Hebels Heirat pressierte". Denn eine eheliche Verlobung sollte damals nur ein halbes Jahr dauern.
Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in Karlsruhe gehören drei Bilder an der Wand: Ein großes fast düsteres Ölbild in opulentem Goldrahmen: An einem einfachen Holztisch in einer Bauernstube sitzt ein ernster, dunkelhaariger Mann. In seiner rechten Hand hält er die Hand eines Mädchens, das mit scheu gesenktem Blick und verlegen mit der linken Hand nach der Schürze greifend, vor ihm steht. Die beiden anderen Ölgemälde sind etwas kleiner. Das eine zeigt einen ernsten, braunhaarigen Mann mit Bart und klaren grauen Augen in dunklem Anzug, das andere eine freundlich lächelnde Frau in einem schlichten trachtenähnlichen Kleid. Sie sitzt an einem Tisch und hält in der linken Hand eine Tasse, in der sie mit einem Löffel in der rechten Hand rührt.
Irma Guggolz zum 85sten
(2009)
,,Des hält sie net aus!" war mein erster Gedanke,
als Irma Guggolz mir eröffnete, dass sie
Sulzfeld verlassen und in die Nähe der Familie
ihres Sohnes ziehen wolle. Doch sie hat es ausgehalten!
Seit sechs Jahren lebt Irma Guggolz
nun schon im Schwabenland, in Merklingen,
um es genau zu sagen. Ihr Talent, die Fähigkeit,
formvollendete Mundartgedichte zu
schreiben, hat sie mitgenommen und erfreut
nun seit sechs Jahren die Menschen auf der
Alb mit ihren Ideen, ihren Gedanken, ihren
Gedichten.
Irdene Leidenschaft
(2019)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kannte man in der südlichen Oberrheinebene typische Hafner- oder Töpferorte, in deren Umgebung an geologisch aufschlussreichen Lagerstätten beidseits der Vorbergzonen des Schwarzwalds und der Vogesen geeignete Tonerden zur keramischen Produktion gewonnen wurden. Zu ihnen zählte auch die kleine Landschaft Staufen am Ausgang des Schwarzwälder Münstertals, nur wenige Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau gelegen und vor allem durch Dr. Fausts jähes Ende im örtlichen Gasthaus >>zum Löwen<< weithin bekannt geworden. Nur wenige Hafner übten zu dieser Zeit noch ihr altüberliefertes Handwerk aus, das in vergangen Jahrhunderten sogar in einer Hafner-Bruderschaft organisiert gewesen war.
Nachdem Markgraf August Georg, der letzte seines Stammes, im Jahre 1771 in Rastatt gestorben war, wurde sein katholisches
Ländchen mit dem der evangelischen Vettern in Karlsruhe vereinigt - was freilich nicht allen gefiel. Vor allem die Witwe des
Verstorbenen, Markgräfin Maria Viktoria, versuchte das konfessionelle Erbe zu wahren und zu mehren; und so kaufte sie die
ehemalige Residenz der Jesuiten in Ottersweier und richtete in ihr eine Mädchenschule ein. Zu ihrer Leitung berief sie die „Regulierten Chorfrauen des Heiligen Augustinus von der Kongregation Unserer Lieben Frau", die 1597 in Lothringen gegründet worden waren und sich 1731 in Altbreisach niedergelassen hatten. Am 21. Oktober 1783 wurde das Institut feierlich eröffnet. Es folgten gute, dann aber immer schwierigere Jahre, sodass man schließlich beschloss, die Schule nach Offenburg zu verlegen, wo sie im Jahre 1823 das ehemalige Franziskanerkloster bezog. Hier blühte sie nun förmlich auf, zusammen mit dem ihr angeschlossenen, ,,von den Töchtern des badischen Landes mit Vorliebe besuchten Pensionat".
In Wieden
(2012)
In Wieden, einem sonst nicht sehr bekannten Dorf im Schwarzwald, amtierte von 1884 bis 1892 der Pfarrer Konrad Gröber. Er stammte aus Meßkirch und hatte dort einen Bruder, der Alois hieß und Schreiner war; und dieser hatte eine Tochter und zwei Söhne, von denen einer wiederum Konrad hieß. Auch dieser Konrad wollte Priester werden; der Vater war dagegen,
der Onkel in Wieden aber dafür, und daher ging’s dann doch von Meßkirch nach Konstanz aufs Gymnasium, nach Freiburg auf die Universität, und schließlich sogar noch nach Rom ins ›Collegium Germanicum et Hungaricum‹. Dort hat der junge Gröber von 1893 bis 1898 ein Tagebuch geführt, das ein Rom beschreibt, das es längst nicht mehr gibt; das aber auch, aus der Erinnerung, die Orte beschreibt, an denen er seine Kindheit und Jugend verbrachte – und so auch Wieden.
In Schulen nichts Neues?
(2004)
Als einen „kommenden Mann" hatte Willy Hellpach, badischer Minister für Kultus und Unterricht 1922-24, den Leiter des Goethe-Gymnasiums Karlsruhe Karl Ott bezeichnet, „ein junger, zukunftsträchtiger, von reichen Gesichtern erfüllter Erzieher". In der Tat lohnt auch heute noch eine Begegnung mit Otts Schriften angesichts des neuen Bildungsplans des baden-württembergischen Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, von dem es im Vorwort heißt, es sei „ein pädagogischer
Meilenstein in der Entwicklung unserer Schulen".
In Sachen Benedikt Gillmann
(2004)
Im 122. Jahresheft der Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins »Schau-ins-Land«
erschien kürzlich ein Aufsatz, in dessen Mittelpunkt Benedikt Gillmann (1823-1897), ein in
den Jahren 1871 bis 1874 als Verwalter (>Verweser<) der Schwarzwaldpfarrei Wittichen (nordöstlich von Haslach i.K.) nachweisbarer Priesterkollege des Kinzigtäler Volksschriftstellers
Heinrich Hansjakob (1837-1916), stand. Die im Rahmen dieses Beitrags referierten Forschungsergebnisse konfrontierten uns unter anderem mit dem Problem, ob ein Hinweis dieses über Jahre hinweg auch am Bodensee tätigen Heimatdichters, der sich in seiner im Todesjahr Gillmanns veröffentlichten Erzählung >Der Fürst vom Teufelstein< findet, unabhängig
von der schon seit geraumer Zeit kontrovers diskutierten Frage nach den illegitimen Nachkommen des Autors zu interpretieren ist oder aber Bezüge erahnen läßt, die, recht besehen,
neue Aspekte dieser berühmt-berüchtigten »wunden Stelle« im Leben Heinrich Hansjakobs
zu Tage fordern könnten. Vor allem die im Erzbischöflichen Archiv Freiburg lagernde Personalakte Benedikt Gillmanns erwies sich nun bei der fortgesetzten Spurensuche als außergewöhnlich ergiebig, so daß ich mich im Anschluß an die weitere Durchsicht dieses in jeder
Hinsicht als gewichtig zu bezeichnenden Konvoluts nun in die glückliche Lage versetzt sehe,
das bewegte - um nicht zu sagen: spektakuläre - >Vorleben< des Witticher Pfarrverwalters, den
Hansjakob in seiner Erzählung >Der Vogtsbur< an markanter Stelle in Erscheinung treten läßt,
eingehender würdigen zu können, als dies auf der Basis der bislang bekannt gewordenen
Quellenzeugnisse möglich war.
In der Todesanzeige der Schüler und Freunde des Verstorbenen ist als Motto ein Zitat von Augustinus (Conf. IX, 10) gewählt worden, das aus dem Abschiedsgespräch mit der Mutter Monnica genommen ist: die Nähe zum Ewigen, als der Tag nahte, da sie aus diesem Leben scheiden sollte. Mutter und Sohn standen in Ostia am Tiber allein, gelehnt ans Fenster, von wo man in den inneren Garten des Hauses sah. „Et dum loquimur et inhiamus illi, attingimus eam toto ictu cordis — Und da wir also davon sprachen und danach verlangten, berührten wir das Ewige leise und wie mit einem vollen Schlag des Herzens“. Eine bewegende, ja erschütternde Metapher. Auf diese Weise ist das Wesen von Karl Suso Frank im Zentrum erfaßt und seine Gründung in den großartigen Texten der Kirchenväter und den Quellen der alten Kirchengeschichte, die er über Jahrzehnte gelehrt und erschlossen hat. Denn sein besonderes wissenschaftliches Interesse galt der Erforschung der Ursprünge der christlichen Askese und der Geschichte des Mönchtums. Dieses Wissen hat er in zwei wichtigen Werken versammelt:„Grundzüge des christlichen Mönchtums“ und „Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche“ — in viele Sprachen übersetzt. Geborgen in einer großen Familie war er mit sieben Geschwistern aufgewachsen in der Bescheidenheit und Einfachheit der Eltern, die als Korbmacher das Brot verdienten.
Vor 180 Jahren verstarb der badische
Oberst und „Bändiger“ des Rheins, Johann
Gottfried Tulla, in Paris.
Als am 27. März 1828 Johann Gottfried
Tulla in Paris verstarb, verlor das Großherzogtum
Baden seinen fähigsten und weit über
die Landesgrenzen hinaus bekannten Straßenund
Wasserbauingenieur seiner Zeit. Seine
letzte Ruhestätte fand Tulla fernab seiner
badischen Heimat auf dem Friedhof Montmartre
in Paris. Der Grabstein, der im Auftrag
des Großherzogs von Baden errichtet wurde,
zeigt den Rhein in seinem natürlichen und
„rectifizierten“ Verlauf als Erinnerung an den
Wasserbauer Tulla sowie eine Bogenbrücke
und ein aufgeschlagenes Mathematikbuch mit
dem Satz des Pythagoras als Sinnbild für den
Brücken- und Straßenbauer Tulla.
Tullas Ende war von großen Leiden bestimmt,
was der von Philipp Jakob Scheffel verfasste
Nekrolog von 1830 eindrucksvoll darlegt.
Wolfgang Hug war ein außerordentlicher Mensch und ein außerordentlicher Lehrer und Historiker. Vor allem hat er Geschichte und Vergangenheit nicht nur vorbildhaft erforscht, sondern er hat vielen Generationen von Studierenden Geschichte auch zu lehren gelehrt. Viele, die das eine können, können das andere nicht. Wolfgang Hug konnte beides. Ich habe ihn leider nicht mehr als Lehrer und Kollegen, sondern nur noch als emeritierten Professor, der ab und zu an „seiner“ Hochschule vorbeischaute, kennengelernt. Näher sind wir uns erst im Kirchengeschichtlichen Verein der Erzdiözese Freiburg gekommen, dessen Mitglied er bis zuletzt war. Zuweilen hat er mir großzügigerweise auch geschichtsdidaktische Zeitschriften, Bücher und Fachliteratur ins Postfach legen lassen, von denen er glaubte, dass er sie nicht mehr benötige. Ge- freut hat mich, als er mich nach der Verabschiedung seines verdienten Kollegen und Nachfolgers Gerhard Schneider, bei der ich, noch nicht lange im Amt, am 20. Juli 2008 ein paar ehrende und wertschätzende Worte im Schlossbergrestaurant sprechen musste, brieflich im Nachhinein lobte. Ich hätte, wie er es formulierte, genau getroffen, was den Scheidenden auszeichnet, ich hätte es „auf eine überaus gewinnende Art zum Ausdruck gebracht“.