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Die Wirkungsgeschichte der Heidelberger Disputation im südwestdeutschen Raum

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  • Die theologischen Thesen, die Martin Luther 1518 in Heidelberg vortrug und mit Theologieprofessoren der Universität diskutierte, fanden seit 1520 durch den Druck weite Verbreitung im gesamten Reich und werden bis heute vielfältig als ein Schlüsseltext für seine frühe Theologie rezipiert. Auch der genaue Ablauf der Heidelberger Disputation ist ereignisgeschichtlich in der Forschung bereits mehrfach detailliert untersucht worden. Weniger im Blickpunkt stand dagegen bisher die persönliche Interaktion Luthers mit seinem Heidelberger Publikum und die Wirkung, die er, vermittelt durch diese Zuhörer, im südwestdeutschen Raum entfalten sollte. Luthers Charisma ist vielfältig belegt. Es ist daher anzunehmen, dass er im persönlichen Kontakt stärkere Überzeugungskraft entfalten konnte, als dies durch eine rein schriftliche Vermittlung seiner Theologie möglich gewesen wäre. Diese Möglichkeit zur persönlichen Überzeugung eines südwestdeutschen Publikums sollte sich – abgesehen von dem Verhör Luthers in Worms 1521, bei dem auch zahlreiche Adlige aus dem Südwesten anwesend waren, das aber eine vollkommen andersartige Ausrichtung hatte – später nicht noch einmal bieten: Das Wormser Edikt beschränkte ab 1521 Luthers persönlichen Wirkungskreis auf Kursachsen. Die Heidelberger Disputation war insofern eine einmalige Gelegenheit, um Personen, die später zu Schlüsselfiguren der südwestdeutschen Reformation avancierten, persönlich zu beeindrucken und für seine Ideen zu gewinnen. Neben der Disputation bot der Aufenthalt in Heidelberg zudem Gelegenheit, bei persönlichen Treffen und Abendessen Bekanntschaften zu schließen und Sympathien zu gewinnen: ein Netzwerk, das vermutlich dazu beitrug, Luther eine verlässliche Basis für künftige Kooperationen zu schaffen, die dann über schriftlichen Austausch und durch die Vermittlung Dritter fortgeführt werden konnten.

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Verfasserangaben:Regina Baar-CantoniGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20891
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2018
GND-Schlagwort:Bucer, Martin 〈1491-1551〉; Brenz, Johannes 〈1499-1570〉; Isenmann, Johannes 〈1495-1574〉; Schnepff, Erhard 〈1495-1558〉; Billicanus, Theobald 〈1490-1554〉; Frecht, Martin 〈1494-1556〉; Fagius, Paul 〈1504-1549〉; Franck, Sebastian 〈1499-1542〉; Irenicus, Franciscus 〈1495-1559〉; Hartmann, Hartmann 〈1495-1547〉; Strauß, Wenzel 〈-1553〉; Heidelberg; Kurpfalz; Kraichgau; Südwestdeutschland; Straßburg; Heidelberger Disputation; Reformation
Jahrgang:12
Erste Seite:185
Letzte Seite:206
DDC-Sachgruppen:200 Religion / 270 Geschichte des Christentums / 270 Geschichte des Christentums, Kirchengeschichte
900 Geschichte und Geografie / 920 Biografie, Genealogie, Heraldik / 920 Biografien, Genealogie, Insignien
Systematik der Landesbibliographie:Allgemeine Landeskunde / Biografie
Religion und Weltanschauung / Kirchen- und Religionsgeschichte / Reformation und Gegenreformation
Zeitschriften:Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte / 12.2018
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