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Die Freiburger Klarissin Sibilla von Bondorf

  • Sibilla von Bondorf lebte am Ende des 15. Jahrhunderts in den Klarissenklöstern in Freiburg im Breisgau und auf dem Wörth in Straßburg, wo sie etwa 1524 verstarb. Sie stammte vermutlich aus der Familie von Bondorf, die an verschiedenen Orten im Südwesten Deutschlands beheimatet war. In den Unterlagen, die es über diese Familie gibt, wird eine Sibilla jedoch nicht genannt. Es ist natürlich möglich, dass sie den Namen Sibilla als Nonne angenommen hat. Die meisten Bilder hat Sibilla für Heiligenlegenden gemalt, die im Freiburger Klarissenkloster oder in Straßburg in alemannisch geschrieben wurden. Es sind dies die Legenden des hl. Franziskus von Assisi nach Bonaventura, der hl. Klara von Assisi nach Thomas von Celano und die der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen nach Dietrich von Apolda. Weitere Bilder finden sich in der Klarissenregel aus dem Bickenkloster in Villingen, dem ursprünglichen Beginenkonvent, und in „Gesangbüchern" anderer Freiburger Klöster. Die Bücher sind zum Teil von dem ,,besten" Buchbinder der Zeit, Rolet Stos aus Freiburg im Uechtland, gebunden. Die Bilder, Miniaturen, sind auf Pergament gemalt, die dann in die jeweiligen Texte eingebunden sind. Die Größe der Bilder in den Legendenbüchern ist einheitlich 7 cm x 10 cm. Ein Bild hat Sibilla selbst mit ihrem Namen signiert: hec pictura est a sorore sibilla de bondorff orate deum per ea. Dieses Bild ist von der Schwester Sibilla von Bondorf - betet zu Gott für sie. Ihre übrigen Bilder „signierte" sie sehr oft mit dem Bild einer knienden Nonne - wie Graffiti-Sprayer mit ihrem take. Ihr Stil ist allerdings so einmalig, dass ihre Bilder sehr leicht erkennbar sind. Sie zeichnen sich gegenüber zeitgenössischen Bildern, anderen Miniaturen oder Altarbilder durch ihre Farbigkeit und Heiterkeit aus. Die Details sind sehr fein ausgemalt, wie etwa die Augen, die im Original nur 1 mm Durchmesser haben, sind mit Iris und Pupille ausgeführt. Der Kunsthistoriker und Museumsmann des vorigen Jahrhunderts, Ludwig Justi, schrieb über die Miniaturen der Elisabeth-Legende: [. . .} darin eingeheftet viele kostbare farbige Bilder auf Pergament - es waren starke Eindrücke meiner Kindheit, wenn mich mein Vater dies wundersame Buch betrachten ließ.

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Verfasserangaben:Werner Heiland-JustiGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-17784
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins "Schau-ins-Land"
Untertitel (Deutsch):eine Künstlerin des 15. Jahrhunderts
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2011
GND-Schlagwort:Sibilla, von Bondorf 〈ca. 15. Jh.〉
Jahrgang:130
Erste Seite:35
Letzte Seite:50
DDC-Sachgruppen:900 Geschichte und Geografie / 920 Biografie, Genealogie, Heraldik / 920 Biografien, Genealogie, Insignien
Systematik der Landesbibliographie:Allgemeine Landeskunde / Biografie
Zeitschriften:Schau-ins-Land / 130.2011
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International