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Herzog Ludwig Eugen von Württemberg (1731–1795)

  • Trotz einer sehr kurzen Regierungszeit verdient Herzog Ludwig Eugen von Württemberg auch in Ludwigsburg Interesse. Nicht die zwei Sommer, die er in der Residenz Ludwigsburg verbrachte, sind dafür ausschlaggebend, auch nicht die Tatsache, dass er in Ludwigsburg verstarb und in der katholischen Gruft beigesetzt wurde. Im Schloss hängt ein Gemälde, das ihn zu Pferd zeigt: Es ist das größte Ölbild eines württembergischen Herrschers in den weitläufigen Räumen des Schlosses. Obwohl die Wirkung dieses Bildes beeinträchtigt ist, weil es in einem Gang hängt und dadurch die beabsichtigte Fernwirkung verloren hat, stellt es den Herzog in die Reihe der württembergischen Landesherren. Ein weiteres Gemälde findet sich in der Reihe der regierenden Herzöge in der Ahnengalerie. Im 1984 erschienenen Buch »900 Jahre Haus Württemberg« ist Herzog Ludwig Eugen – im Gegensatz zu seinem Bruder und Nachfolger Herzog Friedrich Eugen, der ebenfalls nur zwei Jahre lang regierte – nicht vertreten. Dabei fällt die Regierungszeit Ludwig Eugens in eine Phase starker Umbrüche sowohl im Herzogtum Württemberg als auch in ganz Europa. Der Herzog sah sich mit politischen Fragen konfrontiert, die sich als Folge der Französischen Revolution, aber auch durch eine schwere Krisensituation stellten. Es begann sich ein neues Verständnis von Staatsgewalt und Obrigkeit zu entwickeln. Obwohl sich die eigentlichen Auseinandersetzungen erst nach 1797 in der Regierungszeit des Herzogs Friedrich II. (seit 1803 Kurfürst, seit 1806 König) abspielten, nahmen sie doch schon in der kurzen Zeit des Herzogs Ludwig Eugen ihren Anfang. Nur eineinhalb Jahre lang, vom 20. Oktober 1793 bis zum 20. Mai 1795, regierte Herzog Ludwig Eugen das Herzogtum Württemberg, ein mittelgroßes Territorium im deutschen Südwesten. Nicht nur diese kurze Regierungszeit hat das Andenken dieses Herzogs rasch verblassen lassen, sondern auch andere Umstände in seinem Leben. Er war katholisch und Landesherr in einem rein protestantischen Land. Er war unstandesgemäß verheiratet und hatte keine Söhne. In seiner Regierungszeit brachen dramatische Konflikte auf, aufgrund derer er mit den mächtigen württembergischen Landständen in heftige Auseinandersetzungen geriet, obwohl er eigentlich als notorisch gutmütig galt. Deshalb dürfte die Trauer in Württemberg eher verhalten gewesen sein, als er im Mai 1795 unvermutet einen Schlaganfall erlitt und innerhalb weniger Minuten verstarb.

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Verfasserangaben:Eberhard FritzGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20112
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Untertitel (Deutsch):nachgeborener Sohn und württembergischer Regent in einer Übergangszeit
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2012
GND-Schlagwort:Ludwig Eugen, Württemberg, Herzog 〈1731-1795〉; Schloss Ludwigsburg 〈Ludwigsburg〉; Höfische Kultur
Jahrgang:66
Erste Seite:65
Letzte Seite:94
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 390 Bräuche, Etikette, Folklore / 390 Bräuche, Etikette, Folklore
900 Geschichte und Geografie / 920 Biografie, Genealogie, Heraldik / 920 Biografien, Genealogie, Insignien
Systematik der Landesbibliographie:Allgemeine Landeskunde / Biografie
Bevölkerung und Soziales / Lebensweise und Sozialverhalten / Sozialkultur
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 66.2012
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