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Schloss Remseck und seine Gäste

  • Kein Glück war ihm beschieden, dem Erbauer des neuromantischen Schlösschens Remseck. Die nach ihm kamen, stammten aus einem friesischen Grafengeschlecht und luden gern sich Gäste ein. Bleistiftskizzen und Aquarelle, Gedichte und eher zufällige Bemerkungen schildern das gastfreundliche Treiben hoch über der Remsmündung als ein Idyll, auf weite Strecken ungetrübt vom Lauf der Welt. Zu Anfang indes war jener Bergsporn alles andere als ein beschaulicher Landsitz. Von einem Raubnest namens Rems ist gar die Rede, das Philipp von Schwaben anno 1204 hier ausgehoben habe. Eine Urkunde aus dem Jahre 1286 nennt dann erstmals auch eine Burg mit Namen Rems. Die Burg Rems dürfte bereits für den Grafen Ulrich I. eine strategisch wichtige Rolle gespielt haben, als er nach dem Ende der Staufer die Gunst der Stunde nutzte und sich Teile des Reichsgutes aneignete. Im Konflikt mit dem Habsburgerkönig Rudolf!. musste Graf Eberhard I. dann freilich klein beigeben und seine beiden stärksten Festen bis 1298 zum Faustpfand geben: die Burgen Rems und Wittlingen. Doch Eberhard hielt nicht still, so dass sich insbesondere die Reichsstädte in Gefahr wähnten und gegen ihn zu Felde zogen. Über die Burg Rems fielen im Jahre 1311 vermutlich die Esslinger her, um sie dem Erdboden gleich zu machen. Erst Eberhard II. gelang es, die Macht des Schwäbischen Städtebundes zu brechen. Zu diesem Zweck ließ er 1360 auch die Burg Rems eilends wieder aufbauen. Als nun aber die Württemberger nach der Schlacht bei Döffingen 1388 fest im Sattel saßen, verlor die Burg Rems ihre Funktion als Stützpunkt der gräflichen Macht. Mitsamt dem dazugehörigen Flecken Neckarrems wird sie nun mehrfach verpfändet. 1436 noch einmal notdürftig in Stand gesetzt, war sie in der Folgezeit offenbar so weit heruntergekommen, dass man ihre Steine 1576 auf den Abbruch verkaufte. Nur der 17 Meter hohe Bergfried mit seinen mehr als klafterdicken Mauern blieb stehen, bis er 1792 in sich zusammenfiel.

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Verfasserangaben:Eduard Theiner
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20206
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2005
GND-Schlagwort:Innhausen und Knyphausen, Familie : 1400-; Schloss Remseck 〈Neckarrems〉; Höfische Kultur; Persönlichkeit
Jahrgang:59
Erste Seite:131
Letzte Seite:150
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie / 300 Sozialwissenschaften
900 Geschichte und Geografie / 920 Biografie, Genealogie, Heraldik / 920 Biografien, Genealogie, Insignien
Systematik der Landesbibliographie:Allgemeine Landeskunde / Biografisch-geografische Beziehungen
Bevölkerung und Soziales / Lebensweise und Sozialverhalten / Sozialkultur
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 59.2005
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