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Italienische Künstler und Kunsthandwerker am Ludwigsburger Schloss

  • Als Ende August 1797 Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Reise in die Schweiz durch Ludwigsburg kam, notierte er über das Schloss: »Das bekannte geräumige Schloss [ist] sehr wohnbar, aber sowohl das alte als das neue in verhältnismäßig bösem Geschmack ausgeziert und möbliert.« Dieses für Schloss Ludwigsburg wenig schmeichelhafte Urteil ist aus einer Zeit heraus zu verstehen, die ihr Ideal im Klassizismus sah. Die Kunst des Barock war damals unmodern geworden und die Menschen wussten mit der bewegten Schmuckfülle an Stuckaturen und Deckenfresken nur noch wenig anzufangen. Dies belegt auch die wenig später unter König Friedrich erfolgte durchgreifende Umgestaltung eines Großteils der Innenräume des Schlosses, die sich heute zu einem großen Teil in klassizistischem Gewand präsentieren. Gleichwohl ist Schloss Ludwigsburg unzweifelhaft das bedeutendste Bauwerk des Barock im württembergischen Kernland. Und dies bezieht sich keineswegs nur auf die Größe der Anlage. Es wurde zu seiner Zeit als Fremdkörper im Herzogtum Württemberg errichtet, denn es war im Stil ein ganz neues, in keiner Weise den hiesigen Traditionen entsprechendes Gebäude, das jedoch eine starke Ausstrahlung auf die weitere Kunstentwicklung des Landes besaß. Das Ludwigsburger Schloss vereinigt in seinen Baukörpern, Fassaden und Innendekorationen böhmisch-österreichische, italienische und französische, jedoch so gut wie keine württembergischen Einflüsse. So überrascht es nicht, dass die Architekten, die Künstler und Kunsthandwerker aus Böhmen und vor allem aus Oberitalien nach Württemberg kamen, um hier in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts diese prachtvolle Anlage für Herzog Eberhard Ludwig zu errichten. Im Land selbst gab es keine hierfür geeigneten Architekten, Stuckatoren oder Maler, da Württemberg damals künstlerisch rückständig war und in die Baukunst noch kaum barocke Formen Eingang gefunden hatten.

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Metadaten
Verfasserangaben:Rolf BidlingmaierGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20224
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Untertitel (Deutsch):Herkunft, Verwandtschaftsbeziehungen, Werke
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2004
GND-Schlagwort:Schloss Ludwigsburg 〈Ludwigsburg〉; Italien; Kunstsoziologie
Jahrgang:58
Erste Seite:13
Letzte Seite:44
DDC-Sachgruppen:700 Künste und Unterhaltung / 700 Künste / 700 Künste; Bildende und angewandte Kunst
700 Künste und Unterhaltung / 720 Architektur / 720 Architektur
Systematik der Landesbibliographie:Sprache, Literatur, Kunst und Kultur / Bildende Künste / Allgemeines
Sprache, Literatur, Kunst und Kultur / Bildende Künste / Architektur
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 58.2004
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