Volltext-Downloads (blau) und Frontdoor-Views (grau)
  • Treffer 1 von 12
Zurück zur Trefferliste

Als Ludwigsburg gleislos fuhr

  • Am 20. Juli 1898 befasste sich der Ludwigsburger Gemeinderat mit dem Projekt eines Herrn Wandruszka aus Berlin. Der wollte auf eigene Faust eine elektrische Straßenbahn bauen und betreiben, und zwar von Stuttgart über Zuffenhausen nach Ludwigsburg, mit Zweiglinien nach Cannstatt und Feuerbach. Doch Oberbürgermeister Hartenstein und sein Kollegium winkten ab: Die Staatseisenbahn genüge als Verkehrsmittel vollauf, Ludwigsburg wolle nicht zum »Wohnvorort« Stuttgarts werden. Denn die Hauptstadt war im Begriff, sich einen förmlichen Industriegürtel zuzulegen. Bald griff sie auch nach Norden aus: In den Jahren nach 1900 wurden die Neckartalgemeinden von Cannstatt bis Münster nach Stuttgart eingemeindet. Nur Feuerbach verteidigte aufs hartnäckigste seine Selbständigkeit, ließ sich 1907 zur Stadt erheben und baute sogar eine eigene Straßenbahn. Ludwigsburg hatte also nicht die Absicht, sich für die Verkehrserschließung der Stuttgarter Außenbezirke einspannen zu lassen. Der Gemeinderat legte sich in jener Sitzung vom 20. Juli 1898 vielmehr den Plan eines städtischen Straßenbahnnetzes zurecht. Vier Linien sollten sternförmig ins Umland hinaus führen: über Asperg nach Markgröningen, nach Oßweil und Neckarweihingen sowie via Pflugfelden und Möglingen nach Schwieberdingen. Kamen doch aus all diesen Orten täglich Hunderte von Pendlern zur Arbeit nach Ludwigsburg, die meisten zu Fuß, manche wohl schon per Fahrrad. Ludwigsburg zählte damals rund 20 000 Einwohner, darunter 5000 bis 6000 Militärpersonen. Die Stadt war zwar großzügig angelegt, mit breiten Straßen und geräumigen Plätzen. Doch auf der Suche nach neuen, produktiv verwertbaren Flächen stieß man bereits allenthalben an die Grenzen der nur 653 Hektar großen Markung.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Suche bei Google Scholar

Statistik

frontdoor_oas
Metadaten
Verfasserangaben:Eduard Theiner
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20070
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Untertitel (Deutsch):die Oberleitungsbahnen nach Aldingen und Hoheneck 1910-1926
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2000
GND-Schlagwort:Ludwigsburg; Aldingen 〈Landkreis Ludwigsburg〉; Ludwigsburg-Hoheneck; Oberleitungsomnibus; Öffentlicher Personennahverkehr; Geschichte
Jahrgang:54
Erste Seite:151
Letzte Seite:173
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 380 Handel, Kommunikation, Verkehr / 380 Handel, Kommunikation, Verkehr
Systematik der Landesbibliographie:Siedlung und Raumerschließung / Verkehrserschließung / Öffentlicher Nahverkehr
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 54.2000
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-SA - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International