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[Röhlinwald:] vom Zankapfel zum Vorzeigeobjekt – eine forstgeschichtliche Fährtenlese (Teil 3)
(2018)
KARL HASEL (1909–2001), der Göttinger Professor der Forstgeschichte mit
badischen Wurzeln, hatte dem Verfasser eines Tages ein Bündel Konzeptpapier
in DIN-A5-Format überlassen, beiderseits beschrieben in dünner, mitunter kaum
leserlicher Maschinenschrift, Abschriften aus Akten des Karlsruher Generallandesarchivs (GLA). Seine Besuche dort hatten einem forstpolitisch heiklen Fall
gegolten: Sie dienten dem jahrzehntelangen Streit zwischen der Gemeinde Sankt
Georgen im Schwarzwald und der großherzoglich badischen Forstverwaltung.
Es ging um den Röhlinwald, um dessen Nutzung so erbittert gerungen
wurde. In Teil 1 des Beitrags (Schriften der Baar, Band 59) wurde die kirchenrätliche Obhut unter württembergischer Herrschaft seit dem 16. Jahrhundert
beleuchtet, aber auch die Holznot besonders im 18. Jahrhundert sowie Sturm- und Borkenkäferschäden.
Im Teil 2 (Schriften der Baar, Band 60) stand der zähe Rechtsstreit um die
Nutzungsrechte im Mittelpunkt, der erst beigelegt werden konnte, nachdem
die Forstseite den gesteigerten Brennholzbedarf der Sankt Georgener Bürger
akzeptiert hatte und es zu einer Aufteilung des Staatswaldes gekommen war.
Im vorliegenden Schlussteil wird ein Happy End beschrieben: wie aus dem
heruntergewirtschafteten ehemaligen Klosterwald trotz vielerlei Wendungen im
nun praktizierten Waldbau schließlich ein Vorzeigeobjekt wurde.
Der Stadtbezirk Schwenningen der Stadt Villingen-Schwenningen, ehemals Schwenningen am Neckar, besitzt ein reiches archäologisches Erbe, dessen älteste
Relikte ins Paläolithikum weisen. Die ersten Heimatforscher, die sich über die schriftliche Überlieferung hinauswagten und den Boden als historische Quelle entdeckten, waren – wie überall in Deutschland – keine studierten Historiker, sondern interessierte Laien. Vor allem mit zwei Namen verbindet sich die Pionierzeit der Archäologie an der Neckarquelle: Friedrich von Alberti und Hermann Rupp. Sie stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit, mit der die Forschungsgeschichte vor dem Zweiten Weltkrieg (von etwa 1825 bis 1939) beleuchtet und
ihre Bedeutung kritisch gewürdigt werden soll.
Als am 24. Juli 1353 Graf Hug von Fürstenberg von seiner Burg Zindelstein im Bregtal kundtat, dass er und alle seine Erben Vogt und Herr über Haus, Hofstatt und Grundbesitz seien, wo „die bruoder des ordens sant Paulus“ sitzen, und als in derselben Urkunde der Provinzial Ulrich und Johannes, Prior des Ordens, ergänzend bestätigten, dass „der edel herr gravf Hugo von Fúrstenberg“ wie seine Erben als Vogt und Herr den Schirm „vber vnser hus“ und seinen Besitz ausüben, trat die erste Niederlassung des im 13. Jahrhundert in Ungarn gegründeten Paulinerordens im deutschen Südwesten ins Licht der Geschichte. Dieser Raum war für den Orden mit 18 Gründungen in der Diözese Konstanz ein Schwerpunkt seiner Aktivitäten in Deutschland.
Die drei in Deutschland brütenden Weihenarten Rohrweihe, Kornweihe und Wiesenweihe (Circus aeruginosus, C. cyaneus und C. pygargus) haben in Europa eine ähnliche Brutverbreitung. Sie reicht von der Iberischen Halbinsel bis weit nach Osteuropa, dabei bestehen vor allem in Mitteleuropa
große Verbreitungslücken. Die drei Weihen unterscheiden sich sehr wesentlich in ihrem Zugverhalten. Die Rohrweihe, die in Deutschland den größten Brutbestand der drei Arten hat, überwintert hauptsächlich in Westafrika. Sie ist regelmäßig zu den Zugzeiten im Frühjahr und vor allem im Herbst auf der Baar zu beobachten. Die Wiesenweihe ist ausgesprochener Langstreckenzieher und hat ihr Winterquartier südlich der Sahara. Auch sie erscheint auf dem Zug in unserem Raum, wird jedoch deutlich seltener als Rohr- und Kornweihe festgestellt.
Anfang Oktober 1956, also außerhalb der Musiktage, sprach im Fürstenberg-Gymnasium der Meßkircher Komponist und Musiklehrer Ludwig Fischer-Schwaner mit Tonbeispielen über Musik in der Stunde unserer Zeit, die Strömungen der zeitgenössischen Tonkunst analysierend und die „Bedeutung der
Musik für das Menschsein“ hervorhebend. Auf diese Weise vertiefte er das, was Paul Hindemith 1928 speziell für Donaueschingen, jener „Stätte ernstester und
selbstloser Arbeit“, festgestellt hatte: dass es ihre wichtigste Aufgabe sei, „weiteste Kreise unseres Volkes zur neuen Musik zu erziehen“.
Bei einem Projekt, das im dicht besiedelten Baden-Württemberg über 500 Hektar
Fläche einbezieht, kommt es natürlich darauf an, kulturelle Besonderheiten zu
beachten, Natur- und Umweltschutz zu berücksichtigen sowie den Dialog mit der
Bürgerschaft in Immendingen und in der gesamten Region zu suchen.
So war es der Daimler AG von Anfang an wichtig, die Planungen für das
Prüf- und Technologiezentrum im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern,
den Vertretern der Naturschutzverbände und selbstredend mit der Kommune,
den umliegenden Nachbargemeinden, dem Landratsamt Tuttlingen, dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Regierungspräsidium Freiburg
zu präzisieren. Somit wurden zu Beginn auch keine fertigen Pläne vorgelegt, an
die dann die Landschaft angepasst werden musste, sondern in einem gemeinsamen Prozess von Unternehmen und Öffentlichkeit wurden die konkreten technischen Anliegen der Daimler AG in eine umfassende Planung umgesetzt.
Diesem Grundsatz folgend konnten die notwendigen Erdbewegungen halbiert
und Herausforderungen wie eine Wildtierpassage gemeistert sowie der Stellenwert von Magerwiesen berücksichtigt werden. In gleicher Weise wurden die
Wünsche der Anwohner nach Lärmschutz und einer möglichst geringen zusätzlichen Verkehrsbelastung in die Planungen einbezogen.
Schülerkarten aus Triberg
(2018)
Den in ganz Deutschland weit verbreiteten Brauch, zum bestandenen Einjährigen und zum Abitur selbst verfertigte Postkarten an Verwandte und Freunde zu versenden, praktizierten auch die Triberger Einjährigen der damaligen Realschule, des heutigen Schwarzwald-Gymnasiums.
Bisher sind von dieser Triberger Realschule vier Einjährigenkarten aus den Jahren 1912, 1913, 1916 und 1917 bekannt geworden. Sie sollen im Folgenden kurz mit motivgleichen Schülerkarten aus der Umgebung vorgestellt werden in der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch gelingt, weitere Karten aus dieser Schule – sofern sie angefertigt wurden – ausfindig zu machen.