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Das Naturschutzgebiet Unterhölzer Wald (8.35 Länge/ 47.56 Breite), im Besitz der Fürsten von Fürstenberg weist besonders in der nordwestlichen Hälfte seiner ca. 560 ha auf 680-730 m Höhe einen beachtlichen Bestand an alten Eichen und Buchen auf. Es enthielt nach der Avifauna Baden-Württembergs ein seit Jahrzehnten in höheren Lagen etabliertes Brutvorkommen des Mittelspechts auf der Baar, das seit 1985 allerdings als erloschen galt. Der Mittelspecht gehört zur Gattung der schwarz-weiß-roten Buntspechte (Dendrocopos), von der es in Europa fünf Arten gibt; er schlägt aber insofern „aus der Art", als bei ihm auch das Weibchen eine ausgedehnte rote Scheitelfärbung besitzt und an die Stelle des Trommelns der anderen Spechte treten gereihte quäkende Balzrufe. Er ist auch kein Hackspecht wie die anderen, sondern eher ein Stocherspecht, der dazu Bäume mit grober Rinde, eben vorzugsweise alte Eichen brauche. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mitteleuropa und da wiederum in
Baden-Württemberg, ,,sodass diesem Bundesland eine besondere Verantwortung für den Schurz dieser Urwaldart zukommt." (HÖKZINGER/MAHLER 2001, S.436 ).
Wer war Maximilian Letsch?
(2006)
Der Berichterstatter (von nun an B. genannt) erinnert sich, dass ihm erzählt wurde, dass der alte Letsch erst etwas anderes, besseres gewesen, dann aber Gärtner geworden sei, dann die Tochter seines reichen Dienstherrn geheiratet und mit ihr in ihrer schönen Villa in der Friedhofstraße, dem Rastatter Bahnhof gegenüber, gewohnt habe; und dass diese Villa, als der Bahnhof im Krieg bombardiert wurde, ebenfalls getroffen worden und mit allem, was in ihr war, abgebrannt sei. Danach wohnte der alte Letsch in einer hölzernen Baracke, die er sich auf das Grundstück hatte stellen lassen, wusch sich unter der Wasserpumpe und wurde mit seinem Vollbart, mit Sandalen zu jeder Jahreszeit, Rucksack und Stock, von B. zuweilen in der Unterstadt gesehen, wo er beim Metzger Schempp einkaufte. Er war, als er starb, 103 Jahre alt.
Durch Eingriffe in den Wasserhaushalt, Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung wurde der größte Teil der Moore in Deutschland nachhaltig überprägt und vielerorts auch unwiederbringlich zerstört. Der Erhalt und die Wiederherstellung der verbliebenen „Moorbiotope" als Lebensraum für an Wasserüberschuss angepasste Pflanzen- und Tierarten spielt daher im Moorschutz seit langem eine zentrale Rolle (Succow & KOSKA 2001 ). Hingegen wurde die Bedeutung der vielseitigen ökologischen Funktionen von Mooren im Wasser- und Stoffhaushalt der Landschaft, wie die Kohlenstoffspeicherung oder die Retention von Niederschlägen, erst in jüngerer Zeit beachtet. In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, um die verbliebenen Moor-Lebensräume zu erhalten bzw. zu renaturieren. Zentrales Ziel der Moorrenaturierungen ist die hydrologische Stabilisierung des Moorzentrums und der Erhalt der dort lebenden Arten und Lebensgemeinschaften. Die durch Entwässerung und Abtorfung entstandenen, oligotrophen Randbereiche werden dabei häufig wenig beachtet oder außer Acht gelassen. Gerade diese Standorte auf entwässerten Torfen beherbergen jedoch auf kleinsten Raum ein heterogenes Nebeneinander von Pflanzengesellschaften, wie Feucht- und Streuwiesen sowie odensaure Magerrasen. Hervorgerufen wird dieser kleinräumige Wechsel durch sehr unterschiedliche Feuchte- und Nährstoffverhältnisse bzw. Änderungen der Basenverfügbarkeit. Magerrasen und magere Grünlandbereiche der Moorränder sind auf der Baar besonders artenreich ausgebildet und daher überregional bedeutsam.
Laudatio für Herrn Prof. Dr. Günther Reichelt zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im März 2005
(2006)
Der Mensch, so schreibt der Dichter Robert Gernhardt, sei „unbegrenzt belobbar". Und am besten wirke auf sein Gemüt eine „tägliche Dosis Frischlob". Gerne hätte ich es übernommen, im Namen unseres Vereines einen zu loben, der sich ganz
besonders um diesen Verein verdient gemacht hat. Aber - der zu Lobende hat es sich verbeten, gelobt zu werden. Ich werde also lediglich schildern, was sich so der Reihe nach alles ereignet hat, seit der Verein für Geschichte und Naturgeschichte und
der Herr Prof. Dr. Reichelt aufeinander getroffen sind, denn um ihn, um unseren langjährigen Schriftleiter geht es nun.
Joseph Victor von Scheffel
(2006)
Die Bibliographie erfaßt die Ausgaben von Werken Joseph Victor von Scheffels sowie die
deutschsprachige und fremdsprachige Sekundärliteratur zu Scheffel aus dem Zeitraum 1945
bis 2005 nach Möglichkeit vollständig. Zu diesem Zweck wurden die in Abschnitt B verzeichneten
Bibliographien und Nachschlagewerke ausgewertet. Die Recherche wurde im März
2006 abgeschlossen.
Grund genug zum Feiern
(2006)
,,Historische Vereine haben also, wenn sie sich ihres alten Berufes und Rufes bewusst sind, wenn sie weiter in das Ganze unserer Gesellschaft hineinwirken wollen, wenn sie sich verantwortlich für die Erhaltung unseres Erbes fühlen, nicht nur
kulturell bewahrende, sondern eine eminent erzieherische, im allgemeinsten Sinn eine aktuelle politische Aufgabe." Der diesen Satz 1966 geschrieben hat, wusste wovon er sprach. Karl Bosl, mein verehrter akademischer Lehrer, war nicht nur ein hervorragender Historiker, sondern auch über 15 Jahre Vorsitzender des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine.
Interessante Einblicke in ein Frauenleben habe ich angekündigt. Genauer formuliert könnte es heißen „Interessante Einblicke in ein Donaueschinger Frauenleben". Die Frau, die während 27 Jahren Einträge in dieses Büchlein gemacht hat, war nämlich eine gebürtige Donaueschingerin und verbrachte auch den Großteil ihres Lebens hier. Magdalena von Engelberg war die Gattin des Mitbegründers und späteren Direktors unseres Vereins, Joseph Meinrad von Engelberg. Ihre Aufzeichnungen entstanden in den Jahren um die Gründung und die erste Phase der „Gesellschaft der Freunde vaterländischer Geschichte und Naturgeschichte an den Quellen der Donau".