Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (217)
Gehört zur Bibliographie
- nein (217)
Schlagworte
- Zeitschrift (135)
- Geschichte (95)
- Ortenau (53)
- Baden (33)
- Villingen im Schwarzwald (27)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (25)
- Landeskunde (24)
- Baar (22)
- Natur (20)
- Schwarzwaldhaus (8)
Ditzingens Bahnhof präsentiert sich heute bescheiden: Eine S-Bahn-Station wie viele im Stuttgarter Ballungsraum, ein unprätentiöser Halt zum Ein- und Aussteigen, zum Umstieg auf den Stadtbusverkehr und vielleicht in einigen Jahren auch zur SSB-Stadtbahn. Das alte Empfangsgebäude immerhin trotzt – frisch renoviert – seit 150 Jahren dem Lauf der Zeit und zeugt von seiner einstigen Bedeutung und einer Pionierleistung, die den Charakter der Gemeinde nachhaltig verändert hat: Dem Bahnanschluss verdankt Ditzingen seinen frühen Wandel vom Bauerndorf zum modernen Industriestandort, zur Wohn- und Pendlergemeinde. Denn in den Anliegerkommunen förderte die Bahn nicht nur den Absatz landwirtschaftlicher Produkte; sie leitete einen Industrialisierungsschub ein und wirkte sich nachhaltig auf die Ortsbildentwicklung beiderseits der Bahntrasse aus. Als die Bahnstrecke am 23. September 1868 feierlich eröffnet wurde, war Ditzingen vorübergehend Endpunkt. Erst sukzessive wurde die »Württembergische Schwarzwaldbahn« über Leonberg und Weil der Stadt bis nach Calw verlängert und erreichte mit der Inbetriebnahme des letzten Teilstücks zwischen Weil der Stadt und Calw am 20. Juni
1872 tatsächlich den Schwarzwald, der ihr als Zielpunkt den Namen gab.
Dieses Jahr (2012) feiert die „Schwarzwälder Pilzlehrschau“, eine populärmykologische Ausbildungsstätte in Hornberg im Schwarzwald, ihr 50jähriges Bestehen. Sie ist die älteste Bildungsstätte ihrer Art in Deutschland und hat ein Besucheraufkommen von 800 bis 1.000 Pilzfreunden pro Jahr. Es wird ein kurzer Überblick über die Geschichte und die Bildungsangebote gegeben.
Es regnet immer noch, als ich aus Baden-Baden endlich raus und auf die Schwarzwaldhochstraße komme. Die Nässe trieft von jeder Tannennadel; gelb-braune Gießbäche schießen aus den Böschungen neben der Straße; Aussicht null, nur Grau. Trotzdem ist die Fahrt schön. Lachsfarbene Lärchen, fahlgelb die letzten Birken, rot-leuchtend das abgefallene Buchenlaub. Eigentlich hätte ich die Schwarzwaldtälerstraße über Forbach und Schönmünzach nehmen müssen, da Mister Samuel Langhorne Clemens, genannt Mark Twain, was „2 Faden Wassertiefe“ heißt, sie Ende Juli 1878 während seiner Europareise nahm. Er war von Heidelberg nach Baden-Baden übergesiedelt, um etwas so Deutsches wie einen Kurort kennenzulernen; außerdem wollte er sein Rheuma lindern. Gleich nach der Ankunft unternahm er einen mehrtägigen Ausflug in den Schwarzwald, nach Oppenau, Appenweier und Offenburg. Die Route stammte aus dem Baedeker von 1873, den er wegen seiner „iron integrity“ überaus schätzte. Mit von der Partie waren seine Frau Olivia, deren Freundin Clara Spaulding, die Töchter Susie und Clara und das Kindermädchen Rosa, eine ausgewanderte Deutsche.
125 Jahre Murrtalbahn
(2006)
Wenn man von der Murrtalbahn spricht, ist nicht nur eine Strecke mit einem Anfangs- und Endpunkt, sondern gleich eine größere Anzahl von Linien im näheren und weiteren Einzugsgebiet des Flusses Murr gemeint. Dabei handelt es sich um die
Strecken Waiblingen-Backnang-Schwäbisch Hall-Hessental, Bietigheim-Marbach-Backnang und Ludwigsburg-Beihingen. Heute identifiziert man mit dem Begriff Murrtalbahn die Strecke von Waiblingen nach Schwäbisch Hall-Hessental als Teil der
Fernverbindung von Stuttgart nach Nürnberg. Die Strecke von Marbach nach Backnang wird gerne »kleine Murrtalbahn« genannt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass unter Eisenbahnexperten ein kleiner und auch unwichtiger Streit existiert, ob der offizielle Terminus auf die Zwischensilbe »tal« verzichten sollte und die Strecke eigentlich kurz »Murrbahn« genannt werden müsste.
125 Jahre Renchtalbahn
(2001)
Am 1. März 1864 versammelten sich in Oberkirch Bürgermeister, Sägewerksbesitzer, Gemeinderäte und Unternehmer des gesamten Renchtals. Sie unterzeichneten eine Petition, in der Regierung und Landstände um den Bau einer Bahn auf Staatskosten in das Renchtal ersucht wurden. Einleitend heißt es darin: ,,Die neuen Verkehrsmittel haben eine so vollständige und rasche Umgestaltung aller wirtschaftlichen Verhältnisse zur Folge, daß kein Landesteil davon unberührt bleiben kann. Entweder er wird der Segnungen des großen Weltverkehrs teilhaftig - in Handel und Wandel sieht man neuen
Aufschwung und sieht seinen Wohlstand in ungeahnter Weise sich heben - oder er wird, fern der Eisenstraße, auf die Befriedigung der lokalen Bedürfnisse beschränkt nicht nur von der allgemeinen Entwicklung des Handels und Gewerbes ausgeschlossen sein, sondern auch seine bisherigen Verbindungen verlieren und nach und nach vereinsamen und veröden." Die Eisenbahn markierte die Linie des industriellen Fortschritts, bürgerlicher Prosperität und regionaler Entwicklungsmöglichkeiten. Wer keinen ,,Anschluß" an das Bahnnetz hatte, der drohte buchstäblich links liegen gelassen zu werden und in die ökonomische Provinzialität zu stürzen. Die „Torschlußpanik", die aus den zitierten Sätzen herauszuhören ist, entsprach gerade im Renchtal dem Ernst der Lage. Es ging nicht nur um die Sicherung künftiger Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, sondern zunächst auch um die Erhaltung bestehender Wirtschaftsstrukturen.
Es dauerte dann doch noch ein paar Jahre, bis alles gebaut war und funktionierte. Aber im Sommer 1852, am 27. Juli bzw. 11. August, wurde der „Vertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Großherzogtum Baden betreffend die Weiterführung der badischen Eisenbahnen über schweizerisches Gebiet" abgeschlossen. Wodurch waren Badens Interessen begründet?
„Einer für Alle und Alle für Einen!“ Dieser wohl elementare Grundsatz umfassender Solidarität galt längst nicht erst für D’Artagnan und seine Drei Musketiere. Wer in einem, einst sehr rauen, Ur-Waldgebiet wie dem Schwarzwald leben, überleben, zu Wohlstand oder gar zu Reichtum gelangen wollte, musste dieses Prinzip tief in sich verinnerlicht und lebenslang in sich tragen und praktizieren. Die Waldbauern, ebenso die Waldflößer durften sich hierbei in bester, weil „nobler“ Gesellschaft wiederfinden. Denn der europäische Adel lebte und herrschte ebenfalls nach diesem Grundsatz, wenngleich auf deutlich
andere Weise (Eine Quelle: Karina Urbach, „Hitlers heimliche Helfer – der Adel im Dienste der Macht“, Theiss Verlag 2019). Er tut dies wohl auch heute noch, wenngleich mehr im Verborgenen, Loden bekleidet.
400 Jahre Vogtsbauernhof
(2012)
Eines der bekanntesten Gebäude des Ortenaukreises erreicht im Jahr 2012 das auch für Häuser seltene Alter von 400 Jahren.
Mit einer Jubiläumsausstellung und einer Vortragsreihe würdigt das Schwarzwälder Freilichtmuseum den 1612 im Gutachtal erbauten Vogtsbauernhof, der im Jahr 1964 zum Museumsgebäude umgebaut und in den Folgejahren zum Museumsareal
mit rund 20 signifikanten Gebäuden aus den verschiedenen Regionen des Schwarzwalds ausgebaut wurde. Das erste Haus
im ersten Freilichtmuseum Baden-Württembergs strahlt als Inbegriff der Schwarzwälder Baukultur weit über die Kreis- und
Landesgrenzen hinaus.
50 Jahre GHV
(2019)
Die Gründungsversammlung des Geschichts- und Heimatvereins Villingen fand am 10. Juni 1969 mit ca. 200 Personen statt. Dr. Nepomuk Hässler wurde zum 1. Ehrenmitglied ernannt und erhielt gleichzeitig das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Hans Brüstle wurde erster Vorsitzender und in einem ersten Schritt wurden 7 Arbeitsgemeinschaften gebildet. Bereits am 1. August nahm der Verein öffentlich Stellung gegen Pläne der Stadt wegen des Abrisses des historischen Baudenkmals „Mauer am Spitalgarten”. 1973 wurde die „Aktions- und Arbeitsgemeinschaft Stadtplanung- und sanierung Villingen” gegründet. Am 12. 11. 1976 trat Hans Brüstle als Vorsitzender zurück, Dr. Faas wurde erster Vorsitzender. Hans Brüstle wurde zum ersten Ehrenvorsitzenden ernannt, verstarb aber leider schon am 2. Dezember 1976. 1981 lud der Verein zum Festakt aus Anlass des 75. Geburtstags von Hans Hauser ein und ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Von 1983 bis 1986 arbeitete der Arbeitskreis Innenstadt als „Initiative Münsterplatz” an Ideen und Planung für die Neugestaltung des
Münsterplatzes.
Wenn der Zug am Hornberger Bahnhof hielt, dann stand schon Jakob, der Hausknecht vom „Bären", mit seinem einspännigen Omnibus bereit, um die Gäste mit ihrem Gepäck in Empfang zu nehmen; und dann fuhr er sie, laut mit der Peitsche knallend und im schnellsten Trab, über die Rathausbrücke vor den Haupteingang des Hotels, wo man sie erwartete. So war es
jedenfalls in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, und so wohl auch noch im Juli 1916. Da kam, wie es scheint, aus Frankfurt am Main die Sängerin Maria Calvelli-Adomo und vielleicht auch ihre Schwester Agathe, ebenfalls eine Sängerin; vielleicht auch ihr Ehemann Oscar Wiesengrund, ein vermögender Weinhändler; und ganz gewiss ihr einziges Kind, der Sohn Theodor.
Alexander Moser
(2013)
Vor etwas über hundert Jahren hat der in Moskau lebende Chemiker Alexander
Moser ein Modell für eine kleine elektrische Anlage aus zwölf farbigen Glühbirnchen und zwölf Schaltern angefertigt, von der ein Modell im Moskauer Skrjabin-Museum erhalten ist. Möglicherweise wurde dieser Apparat zur Ausführung der
Lichtstimme von Alexander Skrjabins Prométhée, le poème du feu bei einer
privaten Voraufführung in Skrjabins Wohnung im Winter 1910/1911 benutzt.
Dazu erklang eine Klavierversion, die vom Komponisten selbst gespielt wurde. Es
war die einzige Lichtversion, die der Komponist selbst miterlebte, denn er nahm an
der ersten öffentlichen Aufführung mit Lichteffekten am 14. April 1915 in New
York nicht teil und starb kurz danach am 27. April 1915.
Die Biographen Skrjabins erwähnen Moser als Fotografen wichtiger Künstlerporträts, als Freund des Komponisten und als Konstrukteur des Lichtklaviers,
ohne aber Details aus dem Leben des in Moskau geborenen Sohnes von aus dem
Schwarzwald stammenden Eltern zu nennen. Erstmals werden im folgenden
wesentliche Daten aus dem Leben des Alexander Moser zusammengetragen, die
Bedeutung Mosers für den Komponisten Alexander Skrjabin und die Skrjabin-Forschung erläutert, sowie der familien- und unternehmensgeschichtliche Hintergrund der aus Unterkirnach stammenden Vorfahren Alexander Mosers erhellt.
Dass mitten im Villinger Rietviertel in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhundert
legendäre Straßenmotorräder gebaut wurden, ist
heute nur noch wenigen bekannt. Johann Götz
unterhielt in der Färberstraße im heutigen
Gebäude des Spielsalons Tip Top eine Werkstätte,
mit der er vom Kapellenweg am Villinger
Kneippbad in die Innenstadt umgesiedelt war. Es
waren wirtschaftlich schwierige Zeiten, aber vor
allem eine Ära, in der die Mobilität die Menschen
faszinierte. Seit 1873 war die Schwarzwaldbahn in
Betrieb, Motorräder gehörten zu den weiteren
Fortbewegungsmitteln der ersten Stunde. Die
Industrialisierung drückte den Städten ihren ehernen Stempel auf. Die Villinger selbst lernten beispielsweise mit dem Aufstieg der SABA Licht- und
Schattenseiten der neuen Ära kennen. Genau von
dort kam Johann Götz, Mitte der zwanziger Jahre
machte sich der Meister im Zuge der Weltwirtschaftskrise selbstständig.
Unserem verstorbenen Mitglied Eugen Bode ist
es zu verdanken, dass die Memoiren des Ober-Postinspektors Joseph Stadler nicht in Vergessenheit geraten sind. Die Originalaufzeichnungen
befinden sich bei Nachkommen des Joseph Stadler in Hall in Tirol. Eugen Bode hat sich 1992
die Mühe gemacht, die 2000 Seiten dieser Chronik für unser Archiv zu kopieren. Mit diesem
dritten Bericht in unseren Jahresheften veröffentlichen wir die letzten Jahre, die Joseph Stadler in Villingen verbrachte. Auch nach seiner Versetzung an das Postamt Konstanz riss sein Kontakt zu seiner Heimatstadt nie ab.
Baden - Tag für Tag
(2015)
Das 2006 erschienene „Badische Kalendarium", welches von Heinrich Hauß und meinem
Vorgänger Adolf Schmid herausgegeben wurde, war bereits eine wichtige „badische
Fundgrube" und ein großer Erfolg. Ich bin dem Chefredakteur der Badischen Heimat,
Heinrich Hauß, außerordentlich dankbar, dass er meiner Anregung zu einer umfassenden
Neubearbeitung gefolgt ist.
Das nun vorliegende Buch ist wahrhaft ein 11 großer Wurf" geworden. Die hier vorliegende
chronologische Zusammenstellung der badischen Geschichte und bedeutender Persönlichkeiten
ist in dieser Form einmalig. Man findet hier viele Informationen, die es im Internet
entweder gar nicht gibt oder nur sehr schwer zu finden sind. Das Buch erlaubt, auf ganz
einfache Weise nachzuschlagen, was sich an einem bestimmten Tag ereignet hat, oder nachzuschauen,
welche Gedenktage es in einem bestimmten Jahr zu feiern gilt.
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt: Im Kalendarium kann man zur schnellen Orientierung
feststellen, was sich an einem bestimmten Tag ereignet hat. Im zweiten Abschnitt des Kalendariums
finden sich - ebenfalls nach Tagen geordnet- Kurzbiographien bedeutender
Persönlichkeiten und ausführliche Erläuterungen zu bestimmten Ereignissen. Der dritte Teil,
die Chronologie, erlaubt es, gezielt nach Jubiläen Ausschau zu halten. Das Personenregister
erschließt das ganze Buch - es werden hier nicht nur Geburts- und Sterbedaten aufgeführt,
sondern auch andere Termine, an denen diese Person beteiligt war.