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Ein bisher unbekannter Manufakturmarkentyp auf Ludwigsburger Porzellan

  • Dass erst im Jahre 1961, über 160 Jahren nach seinem Gebrauch, erstmals ein bis dahin noch unbekannter Manufakturmarkentyp auffiel, war schon ein Anlass zur Verwunderung. Obendrein wurde er entdeckt von einem Kunsthistoriker und Privatforscher einer Porzellanmanufaktur, der diese Marke fälschlicherweise zugeschrieben worden war und für die sie infolgedessen abgelehnt werden musste. Ernst Kramer aus Fulda war es, der das Zeichen für die fuldische Porzellanmanufaktur zurückwies und es richtigerweise der Ludwigsburger Manufaktur als deren erste F-Marke zuordnete. Kramer hatte damit für Ludwigsburg einen bis dahin unbekannten Markentyp entdeckt. Sein Fund schloss eine Lücke, da nunmehr nicht nur für die Herzöge Carl Eugen und Ludwig Eugen, sondern auch für einen dritten der vier württembergischen Regenten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Verwendung einer eigenen Manufakturmarke nachgewiesen war. Bei dem Markenfund von 1961 wurde ein F einer - pinselbedingt serifenlosen - Linearantiqua-Schrift von einer Krone überdeckt, sofern man die von den Marken der 35-jährigen Manufakturzeit unter Herzog Carl Eugen von Württemberg bekannte und auch bei der Kramer-Marke noch verwendete Ludwigsburger »Krone« als eine solche bezeichnen darf. Denn sie ist streng genommen ein kronenähnlicher Herzogshut, ein Mixtum aus Krone und Fürstenhut. Die Form des gemarkten Stückes in Zusammenhang mit dem Dekor - einer polychromen Blütenmalerei - gab die Sicherheit, dass das Stück und damit die Marke aus Ludwigsburg stammen musste. Denn eine Tasse identischer Form und in stilistisch gleicher Malerei war mit Doppel-C-Marken des Herzogs Carl Eugen im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart bekannt. Nach dieser Information und auf Zuraten von Mechthild Landenberger, der damals in diesem Museum für Keramik zuständigen Konservatorin, schrieb Kramer die Marke dem Herzog Friedrich II. zu. Dieser war am 23. Dezember 1797 durch den Tod seines Vaters Herzog von Württemberg geworden, wurde 1803 Kurfürst und am 1. Januar 1806 durch Napoleons Gnaden als Friedrich 1. erster König von Württemberg.

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Verfasserangaben:Hans Dieter FlachGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20064
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2000
GND-Schlagwort:Friedrich Eugen, Württemberg, Herzog 〈1732-1797〉; Friedrich I., Württemberg, König 〈1754-1816〉; Porzellan-Manufaktur Ludwigsburg
Jahrgang:54
Erste Seite:41
Letzte Seite:50
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 330 Wirtschaft / 330 Wirtschaft
900 Geschichte und Geografie / 920 Biografie, Genealogie, Heraldik / 920 Biografien, Genealogie, Insignien
Systematik der Landesbibliographie:Allgemeine Landeskunde / Biografie
Wirtschaft / Produzierendes Gewerbe / Verarbeitendes Gewerbe
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 54.2000
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